Zeit für Auszeit

Langsam durch die Stadt

PFLASTERSTEINE GIBT ES NICHT NUR IN ROM

Die häufigste Frage, die man mir auf mein „Auszeit-Statement“ stellt, ist: „Fährst du weg?“

Schön wäre das ja. Ich stelle mir vor wie ich zufrieden alleine durch die Straßen Roms schlendere. Ich würde mir in einem stylischen Restaurant ein besonders Essen bestellen und müsste mit niemandem teilen. Ich hätte Zeit für mich.

Ich könnte mir auch vorstellen, verträumt über einen Sandstrand am Mittelmeer zu laufen. Schweigsam, in mich gekehrt und so zufrieden wie ich es auch in Rom sein würde.

Hm (Gedankenpause). Doch ehrlich gesagt, ich will gar nicht wegfahren.  Meine Auszeit ist für mich, aber auch für die Familie. Ich will mit meiner Familie zusammen sein. Ich möchte das Zuhause genießen und durch Bonn schlendern. Sonst hetze ich nämlich durch Bonn, meistens beladen mit Taschen, Einkäufen und Kind. Jetzt habe ich die Langsamkeit entdeckt! Und das ist doch genau passend für meine Auszeit. Langsamkeit war bisher keine Option für mich. Und jetzt erlerne ich sie. Frühmorgens klappt das noch nicht… Aber Vormittags im Städtchen setzte ich jetzt die Füße langsam nacheinander auf die Pflastersteine (wie in Rom).

Ich setze mich in Bonn in ein Restaurant und bestelle mir etwas Besonderes. Letzte Woche war ich in einem anderen Stadtteil einkaufen, dort gibt es einen türkischen Supermarkt mit allerlei Obst, Gemüse und mir teilweise unbekannten Lebensmitteln. Das Einkaufen fühlte sich nach Urlaub an.

Ich genieße das Alleinsein in meiner Stadt und bei uns Zuhause – den halben Tag, bis meine Männer wieder ins Haus fallen. Und dann freue ich mich, dass ich nicht alleine bin.

Herzlichst Eure Frau Schmitz

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