Schmitzendrin

DURCHBLICK BEHALTEN Jetzt im Spätwinter – Frühfrühling oder irgendwas dazwischen – haben wir noch den Durchblick. Den Durchblick die Poppelsdorfer Aller runter bis zum Universitätsgebäude. Die Bäume sind kahl und grau. Meine Gedanken sind auch klar. Nutzen wir die Zeit bevor die Bäume grüne Blätter tragen und der Blütenstaub uns die Sinne vernebeln. Herzlichst Eure Frau Schmitz

WER MÖCHTE EINE RHEINPRINZESSIN SEIN? Wie es wohl wäre eine Prinzessin zu sein und noch dazu eine Prinzessin des Rheins? Was würde ich machen als Rheinprinzessin? Ich hätte mein eigenes Schiff mit dem ich sehr oft den Rhein hoch und runter schippern würde. Gar nicht so weit weg – eine kleine Tour nach Königswinter, ein kurzer Abstecher in den Hafen von Oberwinter. Ich winke vom Schiff aus den Grillenden am Rheinufer zu, den Spaziergängern und gebe freundlich Zeichen wenn ich die Ruderer überhole. Ab und an lade ich zu Kaffee und Kuchen auf meinem Schiff ein. Und im Sommer, abends, wenn das Schiff am Steg liegt, sitze ich auf dem Deck unter einer…

WO ES IMMER SCHÖN IST Schön ist es immer im Kottenforst, am Rhein, auf dem Kreuzberg und und und. …und wenn man nicht in der Natur ist, ist es auf der Museumsmeile schön. Dort gibt es auch den von mir gesuchten Farbklecks im Winter (siehe KW 5 // Die Woche in Bonn). Wenn es draußen ungemütlich ist, mit Schneeregen am Samstag, und man von einer grau-weißen Gischt umgeben ist, dann besucht man am besten das Museum. Ich lasse mich von der Kunst einnehmen und entrinne dem trüben Tag. Das ist immer schön. Bei der Skulptur vor dem Kunstmuseum handelt es sich um ein Werk von Katharina Grosse: „In Seven Days Time“.…

FARBKLECKS GESUCHT Altes wird abgerissen, weil es beschädigt, nicht mehr schön, nicht modern oder nicht funktional ist. Etwas Neues entsteht. Hoffentlich zeitgemäßer, ansehnlicher und menschenfreundlicher. Schade nur, dass man sich bei dem Neubau nicht an den Gebäuden in nächster Umgebung orientiert oder das besondere der Stadt hervorhebt – das Individuelle. Statt dessen entsteht gegenüber vom Hauptbahnhof ein Gebäude, dass aussieht wie schon so viele auf der Friedrich-Ebert-Allee. Besucher, die vom Hauptbahnhof den Weg in die Stadt antreten, könnten auch in jeder x-beliebigen Stadt angekommen sein. Eigentlich war ich nach den letzten Fotos, die bei fadem Winterwetter aufgenommen wurden, auf der Suche nach etwas Farbe. Ich suchte den Farbklecks in Bonn. Ich überlegte wo man in…

Ein wolkenverhangener Sonntag, was tun? Ich radel runter zum Rhein und genieße die gute Luft. Ein faszinierender Anblick zeigt sich mir: Niedrigwasser. Ich gehe in die Knie und fotografiere. Aus dieser Perspektive ist der Rhein nur noch ein schmaler Streifen. Im Flussbett laufen Enten und Krähen. Stellenweise sind die Pfützen vereist. Schön ist es am Rhein zu wohnen! Herzlichst Eure Frau Schmitz  

„Jeck op Karneval“ oder „Woman´s March“ Samstag auf dem Markt vor dem Bonner Rathaus: Schweigen ist keine Option. Nicht im Karneval und nicht für die Frauenbewegung in den USA. Im rheinischen Karneval spielt die Verhöhnung der jeweiligen Machthaber eine wichtige Rolle. So macht es der Rheinländer vielleicht genau richtig: Er schweigt nicht, sondern er stellt im Rosenmontagszug politische Themen kritisch und überspitzt dar. Alaaf von Eurer Frau Schmitz