Rückblick 2021 – 1. Halbjahr
Wie waren die vergangenen 12 Monate? Wie hat sich das eine Jahr angefühlt? Rückblickend weiß ich Vieles nicht mehr genau und manche Dinge sind vergessen. Ich weiß zum Beispiel nicht mehr, wann der erste Impfstoff zugelassen wurde.
An meine erste Impfung im Juni erinnere ich mich noch genau. Und ich weiß noch wie gut ich mich im Herbst gefühlt habe, als wir spontan an die Nordsee gefahren sind. Und ich erinnere mich wie schön die Sommerferien waren – auch ohne Urlaub am Meer.
Ich weiß auch wie schwierig ich es oft fand, in der Coronapandemie immer aufs Neue entscheiden zu müssen. Ich habe abgewogen zwischen Freunde treffen und vorsichtig sein. Das Jahr empfand ich in dieser Hinsicht als anstrengender als 2019. Vielleicht weil ich mir mehr erhofft hatte und, dass die Maske im Gesicht der Vergangenheit angehören könnte.
Hier mein Rückblick anhand einzelner Fotos aus den vergangenen Monaten.
Januar 2021 – Schnee und Masken
Der Monat startet noch mit Stoff- anstatt FFP2-Maske im Zug auf dem Weg zur Arbeit. Nach ruhigen Weihnachtsferien in denen wir das erste mal seit Jahrzehnten nicht mit der kompletten Familie gefeiert haben, fühlt sich alles still und leise an.
Leise ist es auch im Schnee, der im Siebengebirge fällt. Wir unternehmen schöne Spaziergänge und ich fühle mich gut.
Draußen treffe ich mich mit Freundinnen, die ich davor zu wenig gesehen habe. Und wir gehen ohne schlechtes Gewissen mit Abstand und viel frischer Luft spazieren.
Februar 2021 – Karneval im Homeoffice
Das war doch der Februar wo ich im Homeoffice war? Plus Mann, plus Kind, plus Küche, Kochen und allem Pipapo. Schlimm war es nicht. Manche Tage waren anstrengend. Unter anderem genau dann, wenn ich morgens oder spät abends gefühlt 200 Seiten für die Schule ausdrucken musste. Oder wenn ich in der Planung steckte: wer unterstützt wann das Kind, wer kocht was, wann und wer kauft ein.
Homeoffice bietet viele Vorteile. Wenn ich von Zuhause arbeite, genieße ich besonders die Zeit, die ich durch die fehlende Anreise ins Büro gewinne. Im Homeoffice sitze ich länger am Rechner, arbeite effizient und konzentriert. Da ich mehrere kurze Pausen mache, bin ich oftmals auch nicht abgespannt wie nach einem Tag im Büro.
Karneval ziehe ich nicht mehr wild durchs Land wie vor vielen Jahren. Aber trotzdem sind wir an ein paar Tagen kostümiert unterwegs. Dieses Jahr habe ich es nicht vermisst. Vielleicht weil das Ansteckungsrisiko durch Corona mich sowieso nicht ans Feiern denken lässt.
März 2021 – Beim Älter werden die Sonne vermissen
In diesem Jahr bin ich nicht nur auf dem Papier älter geworden, sondern an den Augen. Meine erste Gleitsichtbrille musste her, ein Herauszögern ging nicht mehr. Ich entscheide oft schnell, ohne durch viele Läden zu tingeln. Coronabedingt mit Maske, hatte ich wenig Lust intensiv nach einer passenden Brille zu suchen. Ich hatte Glück, wurde gut beraten und bin mit zitternden Knie aus dem Optikergeschäft. Bange Tage des Wartens auf das Modell und ein bisschen Sorge, ob ich gut Treppen gehen kann, mir schwindelig wird oder ich Kopfschmerzen kriege. Ich habe viel gehört von diesen ersten Schritten mit Gleitsichtbrille.
Es ging alles gut. Ich mag zwar immer noch nicht eine Brille zu tragen, weil ich es so unpraktisch finde. Manchmal vergesse ich aber auch, dass ich sie anhabe. Ich werde nicht jünger. Vielleicht sollte ich mir einfach x-Modelle wie Elton John zulegen – für mehr Spaß beim Brille tragen und im Leben.
Im März war es eisig kalt, kein Frühling nahte und wettermäßig und überhaupt alles sehr bescheiden.
April 2021 – Zwischen Renovierung und Kunst
Im Lockdown komme ich auch nicht zu mehr DIY. Mein Talent als Handwerkerin liegt bei höchstens einem Prozent. Der Umzug ist sieben Monate her, aber ohne richtige Handwerker bin ich hilflos. Stückchenweise richten wir unser Haus immer gemütlicher ein. Und der Rest wartet bis ein passende Handwerkerin, ein Handwerker vorbeikommt.
Für ein bisschen Abwechslung sorgt ein Online-Kunstkurs. Die Buchung des Kurses war eine spontane Idee. Während des Kurses sitze ich im Arbeitszimmer mit Rotwein und Chips und zeichne mich selbst. Diese kleinen Dinge, die ich für mich mache sind wunderbar. Ich habe Spaß.
Mai 2021 – Grün im Hof und auf dem Teller
Das Jahr 2021 könnte ich so benennen: Pflanzen eintopfen und das was geht später essen. Ich koche sowieso sehr gerne und trotz mittelmäßigem grünen Daumen pflanze ich hier und da etwas ein. Am liebsten Grünzeug, das ins Essen kann.
Im weiteren Coronajahr koche ich viel und ausgiebig.
Juni 2021 – Test mit Streifenmuster plus Impfzentrum in karg
Schnelltests gibt es viele, Selbsttests gibt es viele. Hier mein Schnelltest auf schöner Decke. Und dann ist im Juni mein Impftermin. Ich freue mich und bin dankbar für jedes karge Impfzentrum.
In Erinnerung ist mir die Wärme an diesem Tag geblieben und dem anschließendem Wolkenbruch als ich aus dem Gebäude trat. Ein unwirklicher Moment mit Zuversicht für die nächsten Monate.
Im Sommer treffe ich mich Freunden in Bonn zu einem leckerem Frühstück. Da wir im Jahr vorher aus Bonn rausgezogen sind, habe ich mich umso mehr gefreut mitten in der Stadt zu sitzen. Außerdem bin ich die 11,4 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren. Was für eine Freude mein Fahrrad direkt am Bonngout (La vie est Bonngout) abzustellen – so als ob ich geradewegs aus Endenich käme. Schöne Erinnerung an das Leben in Bonn.
Und Freunde zu treffen ist das was ich am meisten in der Pandemie vermisse.
Im Juni fahren wir an einem langen Wochenende an die Mosel. Herrlich! Der Tapetenwechsel ist wohltuend und wir entspannen uns. Es gibt kein Besichtigungsprogramm, nur flanieren, spazieren und genießen. Ich bin so entspannt, dass ich damit einverstanden bin im Restaurant so zu sitzen, dass meine beiden Männer ein EM-Fußballspiel schauen können.
Juli 2021 – Friedliches mit den Familien
Ich empfinde den Sommer schon immer als eine friedliche Zeit. Die Luft schwingt, die Seele ist erwärmt und die Natur schöpft aus den Vollen. Wir hatten ein schönes kleines Familienfest in diesem Juli und konnten ein bisschen auf Reisen gehen.
Wir waren in der näheren Umgebung unterwegs: Sonne auf der Schiffstour mit der super-tollen KD, Wind auf der Fahrradtour zur Bad Honnefer Insel, Gewitter nach Abstieg aus den Baumkronen im Baumwipfelpfad und wieder Sonne an der Mosel. Diesmal waren wir in Schweich bei Trier.
Wir hatten uns gegen eine Reise ins Ausland entschieden, was ich gut finde. Die Pandemie macht mich demütig. Hauptsache gesund und munter und das Lachen nicht vergessen. Ich versuche meinen Blick auf das Schöne zu lenken. Ab und zu verkrieche ich mich natürlich unter die Bettdecke und bejammer für wenige Zeit den Alltag.
In einem zweiten Beitrag geht es weiter mit meinem Jahresrückblick.